Ambulante Herzkatheteruntersuchung

Eine Herzkatheteruntersuchung ist in Deutschland mittlerweile zu einem Routineeingriff geworden, den wir aber nur als letzte Möglichkeit der Diagnostik ansehen. Es gibt aber viele Fälle, wie dem Nachweis von Durchblutungsstörungen in technischen Untersuchungen (z.B. Herz-CT, Stress-Echokardiografie, Stress-Kardio-MRT), herzbedingtem Brustschmerz (Angina pectoris) und bestimmten Herzklappenfehlern, wie zum Beispiel die Aortenklappenstenose, bei denen so eine Untersuchung durchgeführt werden sollte.
Bei begründetem Verdacht auf eine mögliche Erkrankung der Herzkranzgefäße (koronare Herzerkrankung), sichert in vielen Fällen nur die Herzkatheteruntersuchung zuverlässig die Diagnose.
Die Untersuchung
Viele Patienten scheuen, gerade auch in den aktuellen Zeiten, die Übernachtung in einem Krankenhaus. Daher bieten wir unseren Patienten Herzkatheteruntersuchungen ambulant an, d.h. Sie können noch am gleichen Tag nach Hause gehen.
Und der bisher behandelnde und mit den Diagnosen der Voruntersuchungen bestens vertraute Kardiologe macht die Untersuchung selbst. Dafür stehen uns bestimmte Zeitfenster in den mit uns kooperierenden Krankenhäusern zur Verfügung:
Dr. Tobias Weis nutzt das Herzkatheterlabor im Karolinen-Hospital in Hüsten.
Dr. Daniel Bulut führt seine Untersuchungen an alter Wirkungsstätte im Marienkrankenhaus in Soest durch.
Durch diese Kooperationen ist der Aufenthalt in dem Krankenhaus nur so kurz wie notwendig, es stehen aber sämtliche Ressourcen des Krankenhauses zu ihrer persönlichen Sicherheit bereit.
Der Ablauf
Besteht die Indikation zu einer Herzkatheteruntersuchung wird von uns ein eingehendes Aufklärungsgespräch über den Grund, die Durchführung, Zugangswege und Komplikationen geführt. Dies erfolgt anhand eines entsprechenden Aufklärungsbogens. Dieses Formblatt wird sowohl durch Sie als Patient(in) als auch den Arzt datiert und unterzeichnet werden. Auch werden nochmals Risikoerkrankungen, wie evtl. vorliegende Nierenschwäche, Schilddrüsenüberfunktion, Gerinnungsstörung, eine bekannte Unverträglichkeit gegen jodhaltiges Kontrastmittel sowie alle regelmäßig eingenommenen insbesondere gerinnungshemmenden Medikamente abgefragt. Eine Blutuntersuchung erfolgt in der Regel ebenfalls in unserer Praxis oder beim Hausarzt.
Für eine ambulante Herzkatheteruntersuchung kommen Sie am vereinbarten Termin in das jeweilige Krankenhaus. Sie sollten nüchtern sein, wobei die morgendliche Einnahme der Hausmedikation mit einem Schluck Wasser erfolgen sollte (Ausnahmen werden mit Ihnen bei dem Aufklärungsgespräch besprochen).
Bei der Katheteruntersuchung selbst wird nach örtlicher Betäubung ein dünner Kunststoffschlauch (Katheter) in das Blutgefäß am Handgelenk oder an der Leiste eingeführt und bis zum Herzen vorgeschoben und an den Herzkranzgefäßen verankert. Über den Katheter wird Kontrastmittel in die Herzkranzgefäße gespritzt, und mittels einer speziellen Röntgentechnik hochauflösende Sequenzen aufgenommen, wobei das Röntgengerät mehrfach von verschiedenen Seiten Aufnahmen erstellt. Das dauert meist nur 10-15 Minuten. Nach Entfernung des Katheters wird die Einstichstelle abgedrückt und ein spezieller Druckverband angelegt.
Die weitere Überwachung erfolgt für ca. 6 Stunden in einem speziellen Ambulanzbereich. Sie werden aufgefordert, viel zu trinken, um das Kontrastmittel auszuscheiden. Bei unauffälligem Verlauf kann der Patient die Klinik verlassen.
Sollte eine Engstelle an den Herzkranzgefäßen vorliegen, kann diese ggf. in gleicher Untersuchung aufgedehnt werden. Dies geschieht mit einem speziellen Ballonkatheter und mit Hilfe eines sogenannten Stents, einer Gefäßstütze aus Metall. In diesem Fall ist eine stationäre Nachüberwachung erforderlich. Ob ein Eingriff sofort möglich ist, wird Ihr Arzt mit Ihnen während der Untersuchung besprechen.